12 Malereien zu Lyrik von André Franke / immerwährender Kalender
Krähenhimmel
ästeschwarz
nebelgrau
kältestarr
beineklammerd
augengelb
flügelstill
windschwebend
ruhesuchend
schattenangst
heißerstimmend
abendlichtern
r u h e b r i n g e n d
Sturmzerfranstes Licht
Scheinbar seelenlehr liegt das flache Land unter dem Griff des jagenden Windes, dehnt sich zeitenlos bis zum unendlichen Horizont. Sturmzerfranstes Licht hängt zwischen buckelnden Hügeln. Sandfarben wehen, und das Leben duckt sich ängstlich - Tiefland. Land unter dem Wind, zwischen hier und Meer.
Die beiden Magdeburger Künstler Freya Elisabeth Partscht und André Franke unternehmen den Versuch, sich dieser Welt zu nähern. Malerei und Lyrik gehen eine Symbiose ein, versuchen, die Kraft und das Vergehen, das Wachsen und die Schönheit zu beschreiben, nicht zu erklären. Denn, wie soll man, das sich ständig wunderbar Verändernde, erklären? Alles ist nur der Moment. Und er ist wunderbar.
Freya Elisabeth Partschts Malereien sind rau und zart, wild und zurückhaltend, warm und windig – wie das Land, durch das der Protagonist wandert. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine Farbgewalt und Materialität aus, die diesen oft unbeachteten Landstrich lebendig werden lässt. André Franke versucht in seinen Versen, der rauen wilden Natur ihr eigenes, romantisches Wesen zu entlocken. Auf sandigen Wegen, langsam laufend, das unendliche Firmament über sich, eine endlose Zeit durchquerend, bewegt er sich abseits der üblichen Wege, inmitten einer veränderlichen, vor Leben strotzenden Welt.
Text: André Franke
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